Tagebuch A-Wurf

Tagebuch A-Wurf

23. April 05

Dies ist das einzige Wochenende, an dem wir zu dem Deckrüden nach Süddeutschland fahren können. Sven macht sich von Aachen auf den Weg, holt Chris in Stuttgart ab und gemeinsam fahren sie zu Herrn Lohde nach Mühlheim an der Donau.

Erster Versuch um ca. 14 Uhr. Layla ist heiß und macht Galax von Griessesch an. Galax steigt auch sofort auf, aber es klappt trotz mehrfacher Versuche nicht. Nächster Versuch dann um halb sieben Abends.

Diesmal geht es fast sofort. Layla und Galax hängen 17 Minuten zusammen. Und das ganze bei leichtem Nieselregen am Rande eines Waldstücks.

24. April 05

Heute wird noch ein Nachdeckakt durchgeführt. Um 14h ist es dann wieder soweit. Diesmal hängen die zwei 13 Minuten zusammen. Wie schon am Vortag schreit und stöhnt Layla fast die ganze Zeit. Dann mit einem kurzen Aufjaulen trennen sich die beiden.

6. Juni 05

Besuch beim Tierarzt. Wir entscheiden uns, keine Ultraschalluntersuchung machen zu lassen. Dr. Hennecken untersucht Layla, sie ist trächtig. Es sieht aber nicht nach einem großen Wurf aus. Layla bekommt eine Aufbauspritze gegen einen leichten Ausfluss.

10. Juni 05

Klaus bringt die Wurfkiste, die Layla standhaft ignoriert. Wir bestellen noch einen zusätzlichen Deckel für die Kiste, der als Ablage gute Dienste leisten kann.

22. Juni 05

Wir haben tatsächlich die Frechheit, Layla nachts im Wintergarten zu lassen. Demonstrativ legt sie sich neben die Wurfkiste und geht morgens als erstes beleidigt in den Flur auf ihren angestammten Schlafplatz, lässt sich mit einem empörten Seufzen nieder, als ob sie die ganze Nacht nicht schlafen konnte.

23. Juni 05

Besuch beim Tierarzt. Es ist alles in Ordnung, der errechnete Geburtstermin wird nach Ansicht von Dr. Hennecken sicher nicht überschritten. Die Körpertemperatur liegt bei 38,5°C und wird kurz vor der Geburt fallen. Chris schläft auf dem Feldbett im Wintergarten. Trotzdem gefällt Layla die Wurfkiste nicht besser.

24. Juni 05

Layla ist schon den ganzen Tag unruhig, die Körpertemperatur sinkt auf 37°C. Sie verkriecht sich an mehreren Stellen im kühlen Keller, bei einer Außentemperatur von 34°C auch kein Wunder. Ist es wirklich eine gute Idee, die Wurfkiste im Wintergarten aufzustellen? Layla ignoriert weiter die Wurfkiste. Chris schläft wieder im Wintergarten.

25. Juni 05 (Geburt)

Um 5h10 bekommt Layla ihren ersten Welpen, ein kleines scharzmarkenes Knäuel von 435 Gramm, allerdings nicht in der Wurfkiste. Während Chris ruhig schläft, buddelt sich Layla durch drei Gartenbeete, entwurzelt etliche Pflanzen und entscheidet sich schließlich für das runde Rosenbeet. Ihren Erstgeborenen (Athos) schleppt Layla dann samt Erdklumpen in den Wintergarten, wo Chris von dem Quietschen wach wird. Jetzt endlich ist Layla bereit, sich in die Wurfkiste zu legen. Die nächsten 4 Welpen (Amiga, Aska, Ambra und Abraxas) werden von Chris, Berit, Anna und mir mit Spannung in Empfang genommen, gewogen und mit Nagellack markiert. Dann übermannt uns die Müdigkeit und plötzlich ist es 7h55 und 2 weitere Welpen (Aglaia und Akira) liegen in der Wurfkiste.

Eingelullt vom Quietschen und Schmatzen der Welpen fallen mir dann doch wieder die Augen zu und um 9h30 werde ich von Chris mit den Worten geweckt: „Da sind noch mehr, ich glaube 9. Nein, hier ist noch eins. Es sind 10!“ Jetzt bricht das Chaos aus und so langsam gehen uns die Stellen aus, an denen wir die Welpen markieren können. Nach Pfoten und Beinen bleiben uns noch die Schwanzspitzen für die 3 nächsten Welpen (Aramis, Aragon und Amadeus).

Es bleibt bei 10 Welpen und Layla liegt entspannt in der Wurfkiste, kramt ab und zu die Welpen an die richtige Stelle und ist sichtlich zufrieden. Unsere Familienmitglieder und Anna lässt sie problemlos an ihre Welpen, bei anderen schaut sie abweisend mit einem leichten Grummeln. Aber im Großen und Ganzen ist sie sehr gelassen.

Bei einer Tasse Kaffee suchen wir mit Berit und unserer Nachbarin Irmi Namen für die Welpen aus.

Nachts lassen wir die Tür zum Wohnzimmer auf …

26.6.05 (2. Tag)

… das war ein Fehler. In der Nacht hat Layla alle ihre Kleinen auf das Sofa geschleppt und zusammen gekuschelt liegen sie in meinem Schlafsack, den wir dummerweise noch nicht weggeräumt hatten.

Vormittags sucht sie verschiedene Plätze, die ihr besser gefallen könnten, als die Wurfkiste. Sie mag die Kiste immer noch nicht.

Nachmittags ist Layla eher unruhig, sie schleppt immer wieder einen Welpen nach draußen auf die Terrasse. Nachmittags beim wiegen stellen wir dann fest, dass ein kleines Mädel tot ist. Die Zuchtwartin Birgit Esser schaut sich den Welpen abends noch an, kann aber keine äußeren Zeichen sehen, warum der Welpe gestorben ist. Sie war die Zweitgeborene und mit 390 Gramm noch nicht einmal die leichteste. Bei der Namensverteilung bekommt sie den Namen Amiga. Die anderen Welpen sind alle ok, nur haben 2 der Mädels einen leichten Knick in der Rutenspitze und sind damit nicht zur Zucht zugelassen. Schade, jetzt sind es nur noch 2 Hündinnen, mit denen man evtl. züchten kann. Die Namen für die Mädels sind Aska (die Wuchtbrumme), Akira, Aglaia und Ambra (die beiden zarten mit dem Knick), die Junges heißen Athos (der Dicke), Abraxas (mit der weißen Zehe), Aramis, Aragon und Amadeus (die drei Letztgeborenen).

27.6.05 (3. Tag)

Amiga bekommt hinter dem Carport ihr letztes Ruheplätzchen.

Layla sucht nach wie vor nach einem besseren Platz für ihre Welpen, aber wir schleppen die kleinen genau so stur wieder zurück in die Wurfkiste. Die Tür zum Wohnzimmer bleibt nachts jetzt zu!

Layla hat jetzt immer einen gefüllten Fressnapf neben der Wurfkiste stehen. Sie frisst fast die dreifache Menge ihrer normalen Ration.

28.6.05 (4. Tag)

Als ich morgens in den Wintergarten komme, liegt Layla samt Welpen unter dem Feldbett – ohne Decke! Ich lege die Kleinen wieder zurück. Mal sehen, wer länger durchhält.

Meine Arbeit beschränkt sich auf das Auswechseln der Decken in der Wurfkiste und das Wiegen morgens und abends. Natürlich tragen wir die Ergebnisse in eine Exeltabelle ein, die mit den Daten eine schöne Zunahmekurve generiert.

29.6.05 (5. Tag)

Layla scheint sich in ihr Los zu ergeben. Morgens liegen alle 10 friedlich zusammengerollt in der Wurfkiste.

5.7.05 (11. Tag)

Ambra macht als Erste die Augen auf. Gleichzeitig ist sie die Leichteste von allen. Zwischen Ambra und Aska liegen 350 Gramm.

6.7.05 (12. Tag)

Da Ambra (510 gr) und Aglaia (550 gr) nur mäßig zunehmen, pack ich mir die beiden und fahre zu Dr. Hennecken. Zum Vergleich nehme ich Aska (895 gr) mit. Da die Kleinen glänzendes, seidiges Fell haben und auch sonst einen munteren Eindruck machen, sieht Dr. Hennecken keinen Grund zur Sorge. Sicherheitshalber untersucht er sie, wirft einen Blick auf die Zunahmekurve und ist zufrieden. Ambra und Aglaia sollen wir einmal täglich ca. 60 ml mit einem Fläschchen zufüttern, daher bekommen sie noch eine Spritze zur Stärkung der Abwehrkräfte.

8.7.05 (14. Tag)

Nach 3 Tagen zufüttern nimmt Aglaia soviel zu, dass sie kein Fläschchen mehr bekommt. Ambra wird weiter zugefüttert, nimmt aber auch stetig zu.

13.7.05 (19. Tag)

Langsam müssen wir uns Gedanken über einen erweiterten Auslauf im Wintergarten machen. Die Welpen üben sich fleißig im Laufen. Die Hinterbeinchen versagen allerdings noch häufig ihren Dienst und dadurch purzeln sie munter durcheinander.

Der Auslauf im Garten ist fast fertig, ich habe ein Beet geopfert und die Blumen umgepflanzt. Mit einem gekauften Welpenzaun können wir eine ausreichend große Fläche abgrenzen, die den Welpen den freien Zugang vom Wintergarten nach draußen ermöglicht und mit Rasen, Kies und Rindenmulch unterschiedliche Bodenbeschaffenheit bietet. Über die Fensterbrüstung müssen wir den Welpen noch eine Rampe bauen.

14.7.05 (20. Tag)

Die Welpen bekommen nach und nach ihre ersten Zähnchen. Dann wird es für Layla ungemütlich. Überhaupt werden ihr so langsam die Welpen lästig und wir müssen sie energisch auffordern, sich zum säugen der Welpen hinzulegen. Dabei dreht und wendet sie sich so lange, bis alle Welpen um sie rumwuseln und sie keinen Platz zum liegen hat. Dann sucht sie sich einen neuen Platz und das Spiel geht von vorne los. Auf die Art dauert es immer ne Weile, bis sie liegt und zufriedenes Schmatzen erklingt.

15.7.05 (21. Tag)

Die Welpen machen ihren ersten Ausflug auf die Wiese, noch werden sie in der Kiste nach draußen getragen und auf ihre vertraute Decke gesetzt. Von dort erkunden sie vorsichtig die Grashalme in der Nähe.

Aus Bettlaken bauen wir ein Welpensonnenschutzsegel. Aber sie sind alle so clever und wenn die Sonne zu sehr auf den schwarzen Pelz scheint, robben sie instinktiv in den kleinsten Schatten, den sie finden können.

16.7.05 (22. Tag)

Der Welpenauslauf bekommt einen Swimmingpool, mit dessen Inhalt der eine oder andere eher unfreiwillig Bekanntschaft macht. Erstaunt wird dann genauer untersucht, was das denn ist. Zur Hecke hin wird der Auslauf mit Maschendraht abgedichtet, damit keiner durch irgendwelche kleinen Lücken abhauen kann.

Heute bekommen sie zum ersten Mal eingeweichtes Trockenfutter. Leider hat Layla ihnen noch nicht gezeigt, dass man nicht mit allen vier Pfoten im Essen stehen muss, um satt zu werden.

17.7.05 (23. Tag)

Großer Besuchstag für die beiden Knickschwänzchen. Drei Familien interessieren sich für die beiden, allerdings entscheidet sich eine Familie dann doch für einen Rüden. Sie wollen unbedingt den Athos, aber das legen wir jetzt noch nicht fest.

Heute bekommen sie zweimal eingeweichtes Welpenfutter und ich versuche ihnen klarzumachen, dass auf dem Rindenmulch gekackt wird. Bei den ersten Anzeichen der typischen „Kackstellung“ setze ich sie aufs Klo – mal mit Erfolg, meistens aber noch zu spät.

18.7.05 (24. Tag)

Böse Überraschung am Morgen! Drei Welpen haben sich aus der Wurfkiste befreit und den Wintergarten verwüstet. Aber wir haben ja noch ein Brett, um den Eingang höher zu legen.

Die Futterration wird auf dreimal erhöht. Gerade rechtzeitig bekommen wir das neue Welpenfutter geliefert. Einen 15 kg-Sack für uns und je einen 15 kg-Sack für die neuen Welpenbesitzer, damit die Welpen zu Beginn in ihrem neuen zu Hause ihr gewohntes Futter bekommen.

19.7.05 (25. Tag)

Das befürchtete Chaos in der Wurfkiste nach der Nacht bleibt aus. Ich habe die Hälfte der Wurfkiste mit Zeitungspapier ausgelegt und die Welpen benutzen wie selbstverständlich diese Seite als Klo. Die Decke in der anderen Hälfte bleibt erstaunlich sauber.

Vor das Wintergartenfenster kommt ein kleiner Vorbau. Damit können die Welpen selbstständig nach draußen, wenn sie die erste Hürde der Fensterbrüstung erklommen haben. Und sie können sich draußen wettergeschützt wie in einer Höhle zusammenrollen. Aber noch ist das Wetter stabil schön und die Bettlaken leisten hervorragenden Sonnenschutz.

Bei diesem Wetter hält sich natürlich auch die Arbeit in Grenzen, da die Fressorgie draußen auf dem Gras stattfindet und auch die Verdauungsprodukte landen direkt in der Natur.

20.7.05 (25. Tag)

Der erste Regen zeigt noch einige Schwachstellen an der Welpenhöhle, die wir ausbessern müssen. Außerdem finden sie noch nicht alleine den Weg in den Wintergarten. Vor dem überraschend einsetzenden Regen muss ich sie also noch in die sichere Wurfkiste retten. Aglaia entkommt mir jedoch und macht so die ersten Erfahrungen mit dem Regen.

21.7.05 (26. Tag)

Die Küchenwaage versagt so langsam ihren Dienst. Ich leihe mir aus der Apotheke eine Babywaage und das Wiegen wird zu einem Kinderspiel, keine schwankenden Gewichtsangabe, entnervte Schätzungen und zappelige Welpen mehr.

Layla bekommt ab heute wieder ihr normales Futter in normalen Rationen. Die Zeit, wo der Futternapf ständig voll war, ist vorbei. Es gibt keine Sonderfutterrationen für Layla mehr. Sie wird sicher nicht mehr lange ihre Kleinen säugen. Dafür bekommen die Welpen jetzt viermal zusätzliches Futter.

22.7.05 (27. Tag)

Es bleibt bei viermal zufüttern. Die Kleinen werden dick und rund. Aska führt mit mehr als 2 kg die Bande an.

Es regnet heute den ganzen Tag. Trotzdem fühlen sich die Welpen in der Höhle wohl. Allerdings regnet es doch rein und da muss ich noch Maßnahmen ergreifen. Eine wasserfeste Isolierunterlage kommt unter die Decke und ein kleiner Sonnenschirm wird umfunktioniert und hält den Regen von der Wetterseite ab, der fast perfekte Wetterschutz.

Hausbesuch von Dr. Hennecken zum Entwurmen der Welpen. Gleichzeitig untersucht er sie und ist mit allen zufrieden. Da einige kleine Pöckchen auf dem Bauch haben, bekommen sie noch ein Mittel gegen Grasmilben.

24.7. (29. Tag)

Durch die Wurmkur haben einige Welpen Durchfall. Das ist weniger schön, aber da sie überwiegend draußen sind, hält sich der „Schaden“ in Grenzen. Außerdem haben schon viele kapiert, wo das Klo ist.

Heute hat der finnische Zuchtwart nach einem Welpen gefragt. Mal sehen, was daraus wird. Wäre schon interessant, wenn einer unserer Welpen in den hohen Norden von Europa auswandert.

26.7. (32. Tag)

Layla muss zum Arzt. Diagnose: Brustentzündung. Sie bekommt eine Spritze und für die nächsten Tage Tabletten. Sie soll aber weiter säugen.

Wir bekommen nach wie vor viel Besuch. Die Welpen haben ausgiebig Gelegenheit, mit Kindern zu spielen.

Aus Finnland haben wir nichts mehr gehört. Das freut eine Interessentin auf der Warteliste. Heute teilen wir den Welpeninteressenten verbindlich ihre Welpen zu, nachdem sich die Luxemburger am Sonntag für den Amadeus entschieden haben und ich mich bei den anderen nochmals vergewissert habe, ob sie bei ihrer Entscheidung bleiben.

Jetzt sind nur noch Aska und Aragon zu haben.

28.7. (34. Tag)

Aska liegt im Welpengehege und protestiert lautstark. Ich vermute mal, dass sie Hunger hat und deswegen gibt’s jetzt Nachschub, damit die „Kleine“ nicht vom Fleisch fällt.

Abends ist sie die erste, die mit Halsband und Leine einen Ausflug zu den Nachbarn macht. Die anderen rutschen noch durch das kleine Welpenhalsband durch. Jeder der neuen Welpenbesitzer wird so ein Halsband mit Leine bekommen: Athos, Ambra und Aska in Rot, Amadeus, Aramis und Aragon in Blau und Abraxas, Akira und Aglaia in Schwarz.

30.7. (36. Tag)

Die Tage vergehen mit Besuchen. Die sechste Woche hat begonnen und wir haben die Kleinen nur noch für drei Wochen. Gerade haben wir mit Aska und Aragon die letzten Welpen vergeben. Und ich habe bei allen ein gutes Gefühl.

Gestern mussten wir die Welpen abends vor wolkenbruchartigem Regen und Gewitter in den Wintergarten retten. Sie haben in der Wurfkiste geschlafen und Chris hat sie heute morgen um 5h30 nach draußen gelassen.

Eigentlich fühlen sie sich dort auch wohler, aber es hat so stark geregnet, dass die Welpen in der Höhle klatschnass waren – was sie nicht weiter zu stören schien – und wir sie dann doch erstmal mit dem Handtuch abgerubbelt haben, bevor sie in die Wurfkiste kamen.

31.7. (37. Tag)

Heute ist Fototermin. In der Reihenfolge Aragon, Amadeus, Abraxas, Ambra, Aska, Akira, Aglaia, Athos und Aramis werden alle einzeln fotografiert, schön gebürstet und fein gemacht.

Da die Welpen sich draußen in der Höhle wohler fühlen, haben wir mit Hilfe eines großen Tarps den Wintergarten überdeckt. Somit regnet es nicht mehr in die Höhle. Morgen werden wir auch noch ein weiteres Tarp über die Wiese spannen, hauptsächlich als Regenschutz, aber vielleicht auch endlich wieder zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen. Das Wetter nervt!

2.8. (39. Tag)

Besuch von Zuchtwartin Birgit Esser: sie ist zufrieden mit dem Wurf, bei einer Tasse Kaffee klären wir noch einige Sachen zur Welpenabgabe und plaudern über dies und das.

Nachmittags große Besuchswelle für Abraxas, der demnächst Zorro heißt und Aramis, demnächst Finn genannt. Außerdem sind Großeltern Schog und Susioma aus Köln zu Besuch.

Wir steigen in die Futtertestphase. Zusätzlich zu dem eingeweichten Trockenfutter gibt’s jetzt schon mal eine Portion Trockenfutter pur, eine Dose Pedigree oder ein Schuss Honig. Sie stürzen sich auf alles mit Begeisterung.

6.8. (43. Tag)

Die Welpen laufen zunehmend frei im Garten rum, erkunden die letzen Ecken und versuchen auch schon mal „auszubrechen“. Aber unseren wachsamen Augen entgeht nichts und so ist uns bisher auch noch keiner abhanden gekommen.

Die Welpen spielen mit Begeisterung unter den Sträuchern und in den Blumenbeeten, was einen Anschiss in Form von Nackenschütteln zur Folge hat. Von dem Flatterband zeigen sie sich nicht beeindruckt und im Ikeaspieltunnel purzeln sie gemeinsam durcheinander und rollen durch den Garten. Wir haben einige Welpenspielsachen gekauft. Die beiden Hühner und ein gelöcherter Ball kommen gut an.

Außerdem haben sie heute zur Belohnung nach Wiegen und bürsten ein kleines Stück Kaustange bekommen. Erst konnten sie damit nichts anfangen, aber nach einiger Zeit haben sie kapiert, dass man daran knabbern muss, um an den Geschmack zu kommen.

Aragon bekommt Besuch, er bekommt den Namen Remus. Askas neue Familie erkundigt sich telefonisch nach ihrem Befinden, sie haben sich für Maya entschieden und auch Aramis’ neue Familie ruft aus den Ferien an und lässt ihren Finn grüßen.

8.8. (45. Tag)

Es regnet, regnet, regnet … und keine Aussicht auf Besserung. Den Welpen scheint das allerdings nichts auszumachen. Sie sind draußen in ihrem Gehege und freuen sich, wenn sie auf der Wiese toben und sich im nassen Grass wälzen können. Wenn sie den ganzen Garten erkunden, müssen wir die Augen überall haben. Aber sie fühlen sich bei uns so wohl, dass sie sofort wieder kommen, wenn mal eins durch den Zaun Richtung Nachbar auf Wanderschaft geht.

Die Kotprobe nach dem Entwurmen war negativ. Jetzt bekommen die Welpen an 3 Tagen je ½ Tablette zur weiteren Entwurmung und dann ist das abgeschlossen.

Heute hat der Finnische Zuchtwart noch einmal angerufen und wollte einen Welpen haben. Da musste ich ihn jedoch enttäuschen. Er hätte sich etwas schneller entscheiden müssen. Schade, denn das wäre ein Erlebnis, wenn einer unserer Welpen nach Finnland ausgewandert wäre. Ich habe mir seine Telefonnummer aufgeschrieben, falls einer der Welpenkäufer kurzfristig abspringen sollte.

Ich nutze das schlechte Wetter und bereite einige Infos und Tipps für die neuen Welpenbesitzer vor. Als Grundlage dienen mir ein Heft, das Athos’ neue Familie von der Züchterin ihres verstorbenen Hundes bekommen hat und die Infos, die Birgit Esser für ihre Welpenkäufer zusammengefasst hat. Die Zeit bis zur Abgabe vergeht jetzt doch sehr schnell und es wird sicher nicht leicht, die kleinen Wollknäuel abzugeben.

9.8.05 (46. Tag)

Heute beginnt eine dreitägige Wurmkur mit Tabletten (5,05 €). Mal sehen, wie die Kleinen darauf reagieren. Eine spätere Kotrobe (6,91 €) bleibt ohne Befund. Aska hat eine Entzündung am Auge und bekommt eine Salbe verpasst (16,24 €). Nach zwei Tagen ist alles wieder ok.

14.8. (51. Tag)

Die Wurmkur haben alle gut überstanden. Es war auch kein Problem, den Kleinen die Tablette zu verabreichen. Als Belohnung haben sie ein Stück Kaustange bekommen.

Die Welpen werden jetzt von Tag zu Tag dicker und unternehmenslustiger. Wenn sie im Garten rumtollen, ist nichts mehr vor ihnen sicher. Lieblingsversteck ist der Hohlraum unter der Terrasse. Wir haben erste Ausbruchsversuche in Form von gebuddelten Löchern unterm Zaun entdeckt. Dummerweise ist dahinter die Blumenbeeteinfassung und der Versuch somit kläglich gescheitert. Das größte Abenteuer war die erste Autofahrt. Gestern und vorgestern haben wir die Meute in den Kofferraum geladen und sind aufs Feld gefahren. Dort konnten sie im hohen Gras spielen und anschließend sind sie total müde zu Hause eingeschlafen.

Zu den Welpenbesitzern: Athos’ Familie hat schon alle Formalitäten für ihren Welpen erledigt. Dagegen haben wir die schwere Entscheidung getroffen und einer Familie abgesagt. Sie zeigten überhaupt kein Interesse an Akira. Jetzt stehen wir wieder mit Tapio Eerola, dem finnischen Zuchtwart in Verhandlung und warten auf Nachricht aus Finnland. Allerdings haben wir noch weitere Interessenten auf der Warteliste.

Zur Abwechslung regnet es mal wieder ;-(

16.8. (53. Tag)

Heute habe ich mehrmals mit Finnland telefoniert. Die Akira wird jetzt ein finnisches Hundemädel und wird in der Nähe von Helsinki leben. Die Ausreiseformalitäten werden wir heute Abend mit Dr. Hennecken besprechen, der zum Impfen und zur Blutabnahme kommt.

Am späten Nachmittag müssen alle antreten zum Fototermin und eine Stunde später sind alle Portraits zur Freude der Welpenkäufer bereits auf der homepage anzusehen.

Es ist bereits dunkel, als Dr. Hennecken kommt. Wir holen alle Welpen in die Wurfkiste und nacheinander wird jeder untersucht, geimpft, gechipt und jeder muß einen Tropfen Blut opfern.

Zwei Welpen haben den Weg durch die Katzenklappe in den abgesperrten Teil des Wintergartens gefunden. Dem haben wir aber schnell einen Riegel vorgeschoben. Auch dieser zweite Ausbruchsversuch ist somit zum Scheitern verurteilt.

17.8. (54. Tag)

Formulare und Impfpässe müssen ausgefüllt bzw. vorbereitet werden, damit die Wurfabnahme und die Welpenabgabe reibungslos über die Bühne geht.

19.8. (56. Tag)

Wurfabnahme durch Frau Gontard, die als Vertreterin für Birgit Esser kommt. Die Welpen werden in der Küche einzeln in für sie unbekannter Umgebung beobachtet, anschließend werden sie tätowiert. Die ganze Prozedur dauert von 9 bis 12 Uhr und die Zeit vergeht mit wiegen, festhalten und netten Gesprächen über Züchten, Züchter, Welpen, Hovawarte und Terrassenbau, halt eben alles was einem so einfällt. Frau Gontard ist mit allen Welpen zufrieden. Aber Aska gefällt ihr besonders gut.

20.8. (57. Tag)

Großer Tag für Athos, Amadeus (Charly) und Aramis (Finn): sie werden von ihrer neuen Familie abgeholt. Gut dass ich die Mappen für jeden Welpen bereits vorbereitet habe. Trotzdem ist noch ne Menge Schreibkram zu erledigen. Bisher fällt das Abschied nehmen nicht so schwer, weil wir ja noch sechs Welpen bei uns haben.

21.8. (58. Tag)

Heute werden Aragon (Remus) und Aska (Maya) abgeholt. Der Abschied von Aska fällt mir besonders schwer, ist sie doch mein Liebling. Aber ihre neue Familie wird ihr sicher ein schönes Zuhause geben.

22.8. (59. Tag)

Jetzt sind es nur noch drei! Eben wurde Aglaia abgeholt. Sie fährt als zufünftiger „Apothekenwachhund“ nach Belgien und behält ihren Namen.

24.8. (61. Tag)

Jetzt ist Akira allein mit Mama. Ambra (Aischa) und Abraxas (Zorro) sind auf dem Weg in ihre neue Heimat.

Ab heute schläft Akira bei uns im Wohnzimmer. Wir müssen jetzt aufpassen, wenn sie Anzeichen macht, zu pinkeln. Meist schaffen wir es rechtzeitig auf die Wiese. Kleine Spaziergäne auf die Felder stehen auf der Tagesordnung, so nach und nach fängt Layla auch das spielen mit ihrem letzten Welpen an. Ich habe das Gefühl, mit einem Kleinen fällt ihr das leichter.

26.8. (63. Tag)

Ein aufregendes Wochenede steht Akira bevor. Da sie erst nächste Woche nach Finnland fliegt, kommt sie mit zu einem Bootshausfest zu Chris 50.Geburtstag. Da ist keine Zeit zum ausruhen. Akira wuselt überall mit, ist der Liebling aller Kinder und wenn sie dann doch irgendwann total müde ist, sucht sie sich ein Eckchen und schläft wie ein Murmeltier.

Das größte Abenteuer ihres kleinen Lebens ist auf jeden Fall eine Paddeltour auf der Rur in der Eifel. 20 km sitzt sie aufmerksam und vollkommen gelassen im Canadier, schaut sich die Gegend an und lässt sich von den beiden kleinen Menschenpassagieren streicheln.

30.8. (68. Tag)

Jetzt heißt es auch für Akira Abschied nehmen. Carita aus Finnland habe ich gestern in Aachen am Bahnhof abgeholt. Bis spät in die Nacht haben wir bei einer Runde Pasta mit Tomatensauce und einem Glas Wein erzählt. Die Nacht hat Akira bei Carita im Gästezimmer verbracht. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse und nachdem alle Formalitäten erledigt waren, haben wir noch einen kleinen Stadtbummel durch Aachen gemacht.

Vor der Fahrt zum Flughafen haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Akira hat brav ihr Geschäft verrichtet und sich später am Flughafen ganz ohne Probleme in eine Reisetasche setzten lassen. Neugierig hat sie aus der Tasche geschaut, gespannt auf die Dinge warten, die noch mit ihr passieren.

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